Gemeinde Emmen
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Die Gerliswilstrasse zählt zu den meistbefahrenen Kantonsstrassen in Emmen und steht seit Jahren im Fokus von Diskussionen. Vor allem der Schwerverkehr sorgt für Kritik: Er belastet nicht nur die Gerliswilstrasse selbst, sondern auch angrenzende Quartierstrassen - und hat einen erneuten politischen Vorstoss nach sich gezogen. Gefordert werden darin ein LKW-Fahrverbot sowie zusätzliche Massnahmen, um die Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten.
Verbot nicht umsetzbar
Der Gemeinderat zeigt Verständnis für die geschilderten Probleme und hat das Anliegen geprüft, lehnt jedoch aus rechtlichen und praktischen Gründen ein generelles Fahrverbot für LKWs ab. In seiner Beantwortung schreibt er, dass ein Fahrverbot auf der Gerliswilstrasse im Abschnitt zwischen Sprengi und Emmenweidstrasse aus rechtlichen und praktischen Gründen weder machbar noch zielführend sei.
Die Strasse nehme eine zentrale Rolle im regionalen Verkehrsnetz ein und sei für die Wirtschaft von grosser Bedeutung, betont die Exekutive. Ein solches Verbot würde den Schwerverkehr zudem in andere Quartiere verlagern und dort neue Belastungen verursachen. Kommt hinzu: Die Gerliswilstrasse ist eine Kantonsstrasse, und da die rechtliche Zuständigkeit für ein Fahrverbot beim Kanton Luzern liegt, der dafür bislang keinen Handlungsbedarf sieht, bleibt diese Massnahme somit ausgeschlossen, wie der Gemeinderat erklärt.
Unverhältnismässiger Aufwand bei GPS-Systemen
Auch die im Postulat geforderte Einflussnahme auf GPS-Systeme wird vom Gemeinderat als nicht umsetzbar beurteilt. Da diese Systeme auf unterschiedlichen Datenquellen basieren, die nur durch regelmässige Updates aktuell gehalten werden können, würden selbst die besten Datensätze ohne Aktualisierungen wirkungslos bleiben.
Der Gemeinderat betont zudem, dass der Aufwand, die verschiedenen GPS-Systeme zusätzlich mit Informationen zu versorgen, für die Gemeinde unverhältnismässig hoch wäre und kaum den gewünschten Effekt erzielen würde. Aus diesen Gründen verzichtet er auf zusätzliche Interventionen in diesem Bereich.
Umgestaltung als Kernmassnahme
Stattdessen verweist der Gemeinderat auf das laufende Kantonsstrassenprojekt K13 zur umfassenden Umgestaltung der Gerliswilstrasse im Abschnitt zwischen Central und Sonnenplatz. Zu den vorgesehenen Massnahmen zählen:
Die geplante Umgestaltung der Gerliswilstrasse verfolgt insgesamt das Ziel, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen und die Strasse als urbanen Raum attraktiver zu gestalten, wie Thomas Furrer, Leiter Departement Planung und Hochbau, erklärt: «Die Umgestaltung bringt das Ambiente zurück in die Gerliswilstrasse.»
Teilweise Entgegennahme des Postulats
Zudem: Nach der geplanten Wiedereröffnung der Autobahnausfahrt Emmen-Nord in Richtung Süden ist gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) die LKW-Verkehrslenkung zu den Industriearealen von Emmen ohnehin wieder vorgesehen. Der Gemeinderat ist deshalb bereit, das Postulat teilweise entgegenzunehmen, da mit der geplanten Signalisation im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung der Autobahneinfahrt dieser Forderung Rechnung getragen wird.
Am 17. Dezember 2024 wird der Einwohnerrat über die Antwort des Gemeinderats auf das Postulat befinden. Die Sitzung findet im Betagtenzentrum Emmenfeld statt und beginnt um 13.30 Uhr. Die vollständige Traktandenliste kann hier eingesehen werden.