Wenn alles andere stimmt, kann höchstens das Wetter für getrübte Mienen sorgen. Und tatsächlich kommt der Regen. Just um 11 Uhr setzt er ein und prasselt auf den Pausenplatz der Schulanlage Hübeli, als wolle sich Petrus pünktlich seinen Platz sichern am kleinen Festakt, der hier am 27. März 2024 zur genannten Zeit steigt.

Schlechte Laune? Denkste! Die paar Regentropfen vermögen die ausgelassene Stimmung der anwesenden Hübeli-Schulkinder und Projektbeteiligten nicht im Geringsten zu trüben. Sie wissen nämlich genau, worum es heute geht: Spatenstich, heisst: Offizieller Baubeginn für eine neue Emmer Lieblingsschule, fürs neue Hübeli, das mit einem Ersatzbau für die Primarschule, einem Anbau für die Tagesstruktur und einer neuen Doppelsporthalle mit integriertem Doppelkindergarten bis im Sommer 2026 Realität sein wird.

Eine Schatzkiste voller neuer Möglichkeiten
Nebst der damit verbundenen baulichen Aufwertung überzeugt das Erweiterungsprojekt insbesondere mit der Schaffung von attraktiven Aussenräumen. Neue Naturräume, Aufenthalts- und Spielorte sowie der Allwetterplatz auf dem Dach der neuen Doppelsporthalle kommen sowohl dem Schulbetrieb als auch den Emmer Vereinen und der Quartierbevölkerung zugute.

Die Schülerinnen und Schüler können es kaum erwarten, diese neuen Möglichkeiten zu entdecken. Auf Zeichnungen und Texten haben sie festgehalten, was sie sich für das neue Schulhaus wünschen und worauf sie sich freuen: Basketballplatz, Turnhalle, Fussballplatz und Ping Pong Tisch stehen dabei ganz oben auf der Liste. Vorerst auf Papier gebannt, werden diese frohlockenden Aussichten in eine Schatzkiste gepackt und verbleiben dort, bis sie bei Bauende von der Schülerschaft einem Realitätscheck unterzogen werden.

Mit Verständnis und Rücksichtnahme zum Erfolg
Gemeinderat Brahim Aakti weitet derweil den Blick und spricht von einem rundum überzeugenden Projekt, «das einerseits die bestehenden Defizite im Raumangebot eliminiert und andererseits die heutigen und zukünftigen Anforderungen an Schulraum deckt.» Bis dahin gelte es nun aber zunächst, das Geplante sicher und gut umzusetzen, fügt er an. «Der Bau im laufenden Betrieb ist eine Herausforderung und oberste Prämisse dabei ist die Sicherheit.»

Die Umsetzung ist in Etappen geplant. In einer ersten Phase wird nun bis Januar 2025 die neue Tagesstruktur erstellt. Danach wird die alte Tagesstruktur zurückgebaut und an der Stelle der neue Primartrakt realisiert. Parallel startet der Bau der Doppelsporthalle. Als Pausenplatz stehen dann bereits die neuen Flächen auf der angebauten Tagesstruktur zur Verfügung. Nach der Fertigstellung der Gebäude werden der alte Kindergarten und die alte Sporthalle zurückgebaut und die Umgebung fertiggestellt.

Angesichts der während der Bauzeit zu erwartenden Einschränkungen und Lärmemissionen sowie hinsichtlich der Bedürfnisse seitens Schule und Quartier plädiert Brahim Aakti für gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme. «Ich bin überzeugt, dass die Vorfreude auf das fertige Projekt bei allen überwiegt und wir in einer guten Zusammenarbeit das Projekt gemeinsam zum Erfolg verhelfen werden», schliesst Bildungsdirektor Aakti seine Rede und erntet dafür Freudenrufe und Applaus.

Auch Petrus haben die Ausführungen scheinbar milde gestimmt. Als die versammelte Schülerschaft zum Abschluss des Festaktes den «Hübeli-Song» anstimmt, lässt der Regen nach. «Wir begegnen uns mit viel Respekt, egal, ob Gross oder Klein», singen die Schülerinnen und Schüler. Sie verstehen, worum es geht.