Cargo sous terrain ist ein visionäres Vorhaben, das darauf abzielt, die Güterverteilung in der Schweiz durch ein unterirdisches Tunnelsystem zu revolutionieren. Mit dem geplanten Netzwerk sollen wichtige Wirtschaftszentren unterirdisch verbunden und oberirdische Verkehrsbelastungen signifikant reduziert werden.

Mit einer Interpellation (21/23) möchte die SP-Fraktion vom Gemeinderat wissen, wie dieser das Potential von Emmen als Hub-Standort einschätzt – unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher und technischer Kriterien. Für Emmen könnte sich dadurch eine einmalige Chance ergeben, die lokale Wirtschaft zu stärken und die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern, sind sich die Interpellanten einig.

Offene Fragen und vorsichtiger Optimismus
Die Antwort des Gemeinderats auf die Interpellation zeigt eine grundsätzlich positive Haltung gegenüber dem Projekt, jedoch mit einer gewissen Zurückhaltung aufgrund des frühen Planungsstadiums. Der Gemeinderat erkennt das Potential von CST, insbesondere die Vorteile der verkehrlichen Entlastung und die Verringerung von Umweltbelastungen. Gleichzeitig werden die Unklarheiten hervorgehoben, die noch bezüglich der genauen Standortanforderungen und der technischen Umsetzbarkeit bestehen.

Der Gemeinderat hat noch keine spezifischen Kriterien festgelegt, die einen möglichen Hub-Standort definieren würden. Es sei aus heutiger Sicht aufgrund von weitgehend unbekannten Rahmenbedingungen nicht möglich, «Standorte auszuschliessen oder als besonders geeignet zu identifizieren.» Er betont jedoch, «dass ein solches Projekt das Grundwasser nicht beeinträchtigen darf und die Grundwasserqualität gesichert bleiben muss.»

Mit der Einbindung des CST in den Verkehrsrichtplan hat der Gemeinderat bereits einen ersten Schritt getan, um die Möglichkeiten des Projekts zu erkunden, ohne sich jedoch festzulegen. Das Potential sei vorhanden, «da in Emmen mehrere Grossbetriebe mit Bezug zur Logistik ihren Standort haben.» Der Gemeinderat behalte sich deshalb die Optionen offen.

Live mit dabei
Die Beantwortung der Interpellation der SP-Fraktion wird an der nächsten Einwohnerratssitzung vom 14. Mai 2024 diskutiert. Im Rahmen einer Testphase kann die Debatte wiederum im Livestream mitverfolgt werden. Die vollständige Traktandenliste findet sich hier.