Gemeinde Emmen
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Dass am Knoten Gersag Handlungsbedarf besteht, ist im Emmer Parlament unbestritten. Die geplante Umgestaltung der Strassenkreuzung stösst in der Ratssitzung vom 17. Dezember 2024 denn auch auf offene Ohren: «Das Projekt ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Verkehrssituation», sagt etwa Claudia Stucki (SP), während Mitte-Einwohnerrat Severin Elvedi von einer «adäquaten und zukunftsorientierten Lösung» spricht.
Suboptimale Veloführung
Allein, Einigkeit herrscht auch dahingehend, dass das vorliegende Projekt Optimierungspotential aufweist. Allem voran hinsichtlich der geplanten Veloführung. Diese weise viele Lücken auf, moniert Patrick Graf namens der Grüne/GLP-Fraktion. Marco Paternoster (SVP) bezeichnet die Linienführung für Velos als mangelhaft und gefährlich. Und auch in der vorberatenden Bau- und Verkehrskommission (BVK) sind diesbezüglich kritische Voten gefallen, wie BVK-Präsident Christian Blunschi (Mitte) ausführt.
Zu Unmut führt insbesondere die fehlende Durchgängigkeit der Veloführung – zum einen bei der SBB-Unterführung in Richtung Sonnenplatz, wo der Velostreifen unterbrochen wird, zum anderen bei den Busbuchten, wo Velofahrerinnen und -fahrer auf die Strasse ausweichen müssen, um an den stehenden Bussen vorbeizukommen. Die Bedürfnisse der Velofahrenden seien hier zu wenig berücksichtig worden, meint Severin Elvedi (Mitte).
Ein entsprechender Antrag der BVK, wonach die Veloführung in der Detail-Projektierung optimiert werden müsse, findet dennoch keine Mehrheit. Wie Gemeinderat Andreas Roos (Mitte) darlegt, würde dies nebst hohen Planungskosten eine erhebliche Projektverzögerung nach sich ziehen, wodurch die Agglomerationsgelder von Bund und Kanton nicht akquiriert werden könnten. Stattdessen legt die Ratsmehrheit fest, dass bei der Planung von zukünftigen Strassenprojekten der Durchgängigkeit von Velowegen mehr Gewicht beigemessen werden muss.
Gedeckte Veloplätze und zusätzliche Fussgängerstreifen
Moniert wird ferner das Fehlen von gedeckten Veloabstellplätzen. Aufgrund der noch ungekannten zukünftigen Überbauung auf der Kühnewiese wurde im Projekt bewusst darauf verzichtet. Die proklamierte Absicht des Gemeinderats, dies bei der Erarbeitung des Gestaltungsplans nachzuholen, verfing im Einwohnerrat nicht. Auf Antrag der BVK votiert die Ratsmehrheit dafür, die vorgesehenen Veloabstellplätze zumindest teilweise zu überdachen.
Zudem sprechen sich die Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte für eine Optimierung der Fussgängerführung aus. Nebst den geplanten zwei Übergängen bei den Busbuchten und beim Gersagplatz sollen zusätzliche Fussgängerstreifen geprüft werden. «Das bietet gerade für Schülerinnen und Schüler mehr Sicherheit», bekräftigt SP-Einwohnerrätin Claudia Stucki.
Letztlich wird das Projekt zur Umgestaltung des Knotens Gersag mit 29 zu 10 Stimmen deutlich angenommen.