Gemeinde Emmen
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Bäume werden gerne als Sinnbild für Standhaftigkeit herangezogen. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich, sind sie doch mit ihrem tiefgreifenden Wurzelwerk fest im Erdenreich verankert und machen in aller Regel keine Anstalten, ihren einst eingenommenen Bestimmungsort zu verlassen. Manchmal kommt den Gewächsen eine Dislokation allerdings zugute. Dann etwa, wenn ihr Habitat einem anderen Bestimmungszweck zugeführt wurde und auf dem Weg dahin für Botanik kein Raum ist.
So etwa in Emmens Süden. Die Brache am Seetalplatz wird demnächst überbaut. Auf den Baufeldern B1 bis B3, die aktuell als provisorische Parkplatzanlage genutzt werden und als temporäres Zuhause für rund 40 Bäume dienten, fällt voraussichtlich im Herbst 2024 der Startschuss für das Bauprojekt Rüüssegg (vgl. Infobox). Und wo Baumaschinen auffahren, ziehen Holzgewächse normalerweise den Kürzeren. Deshalb: rette sich, wer kann.
Gemeinsame Baumrettungsaktion
Support gibt’s von der Gemeinde Emmen. Die Abteilungen Bau, Immo und Werkdienst haben sich kurzerhand zusammengetan und gemeinsam eine Baumrettungsaktion durchgeführt. Mit Bagger, Schaufeln und weiteren Gerätschaften wurden die sechs bis acht Meter hohen Linden, Ahorne und Buchen vom Seetalplatz ausgebuddelt, verfrachtet und an verschiedenen Orten in der Gemeinde ihrem neuen Zuhause zugeführt.
So zieren die Gewächse neu die frisch umgebauten Bushaltestellen Sedelstrasse und Schwanderhofstrasse, den Emmenpark, den Pump Park beim Themenspielplatz sowie das Schulareal Krauer. Einige der Bäume wurden zudem beim Emmenpark provisorisch zwischenverpflanzt und sollen später in Baumtrögen den Sonnenplatz aufhübschen. Die Abklärungen dazu sind noch nicht ganz abgeschlossen.
Gelohnt hat sich die Aktion aber ohnehin. Bäume sind nicht nur nett anzusehen, sondern wichtige Elemente für ein angenehmes Stadtklima. Sie spenden Schatten und können die Umgebung um bis zu 15 Grad Celsius kühlen. Grosse Bäume verdunsten ferner bis zu 600 Liter Wasser pro Tag und sorgen damit für eine kühle Atmosphäre. Sie nehmen CO2 auf, speichern es in ihrem Holz und filtern den Feinstaub aus der Luft. Und Bäume schaffen Lebensraum für diverse Tiere, Flechten und Pilze.
Da die Gemeinde die Bäume vom Seetalplatz von der Parkplatzbetreiberin Alfred Müller AG kostenlos übernehmen konnte und lediglich ein Fahrzeug für den Transport der grossgewachsenen Bäume mieten musste, hat sich Aktion indes nicht nur aus ökologischen Gründen gelohnt.
Wohnraum an der Kleinen Emme |
Das Projekt Rüüssegg wird auf den Baufeldern B1-B3 am Seetalplatz realisiert. Gebaut werden Eigentums- und Genossenschaftswohnungen sowie Gewerbeflächen und Ateliers. Eigentümerin ist die neu gegründete Wohnbaugenossenschaft Rüüssegg mit Sitz in Luzern. Mehr Infos zum Projekt unter luzernnord.ch. |