Haupinhalt

Strassenprojekte in Emmen-Nord: Ein schlüssiges Gesamtpaket

25. August 2022
Der Autobahnanschluss Emmen-Nord soll vollständig wiedereröffnet und die Rothenburgstrasse zwischen Autobahnanschluss und Kreisel Kapf umfassend saniert werden. Am gut besuchten Infoanlass informierten Bund und Kanton über die beiden koordinierten Strassenprojekte auf Emmer Boden, die nun in die öffentliche Auflage gehen.

Das Bundesamt für Strassen (Astra) plant, den Autobahnanschluss Emmen-Nord wieder vollständig zu öffnen. Damit soll es künftig möglich sein, beim Anschluss Emmen-Nord in Richtung Basel auf die Autobahn zu fahren und sie aus dieser Richtung kommend zu verlassen. Dass es zur Wiedereröffnung des Autobahnanschlusses weitaus mehr bedarf als dem blossen Anheben der aktuell geschlossenen Barrieren, führte Projektleiter Franz Koch im Rahmen des Infoanlasses vom 24. August 2022 im Werkhof Sprengi in Emmen aus. So sei es aus Sicherheitsgründen unabdingbar, die Einfahrspur in Richtung Basel von heute 120 auf neu 300 Meter zu verlängern, wozu die Stützmauer zurückgesetzt und erhöht werden soll. Bei der Ausfahrt von Basel herkommend werde zudem mit Rücksicht auf die Verkehrsbelastung eine Dosieranlage installiert.

Herzstück des 31-Millionen-Projekts indes ist der geplante Ersatz der bestehenden Brücke durch einen 4,5 Meter breiteren Neubau. «Die Verbreiterung schafft Platz für zusätzliche Fahrspuren, zum Beispiel durchgehende Velostreifen auf beiden Seiten», erklärt Projektleiter Koch. Gerade für den Fuss- und Veloverkehr verspricht sich das Astra deutliche Verbesserungen. Insgesamt würde sich die Verkehrssicherheit aber für alle Verkehrsteilnehmenden erhöhen, betont Koch.

Enge Koordination mit kantonalem Sanierungsprojekt
Während der Bauzeit soll der Verkehr über eine temporäre Hilfsbrücke sowie zwei Grosskreisel auf beiden Seiten der Brücke geführt werden. Das Autobahnprojekt des Astra ist eng mit dem Sanierungsprojekt der Rothenburgstrasse verknüpft, welches in der Zuständigkeit der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) des Kantons Luzern liegt. Die Planung und Realisierung der beiden Projekte sind entsprechend aufeinander abgestimmt.

Der Kanton sieht neben der Strassensanierung insbesondere Verbesserungen für den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr vor. Projektleiter Urs à Porta erläutert am Infoanlass die wesentlichen Massnahmen: ein 1,8 Meter breiter Velostreifen in Richtung Rothenburg und einer zwischen den Kreiseln Kapf und St. Christoph in Richtung Sprengi; die Aufhebung der Unterführungen Waldegg und Mühlematt zugunsten ebenerdiger Fussgängerüberquerungen; der Einbau eines lärmmindernden Strassenbelags sowie die Verbreiterung der Strasse um 5,5 Meter.

Auch bei den Bushaltestellen sind Anpassungen vorgesehen: Die Haltestelle «Bösfeld» erhält höhere Randsteine, um dem Behindertengleichstellungsgesetz gerecht zu werden. Die Haltestelle «Hübelistrasse» wird aufgehoben und an die Haltestelle «Bösfeld» verschoben. Schliesslich ist geplant, den Strassenraum mit Bäumen und Sträuchern gestützt auf das städtebauliche Gesamtkonzept der Gemeinde Emmen umfassend neu zu gestalten. «Alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sollen sicher und zuverlässig ans Ziel kommen», resümiert Projekteiter Urs à Porta, der mit Kosten von rund 15 Millionen Franken für das Sanierungsprojekt rechnet.

Siedlungs- statt verkehrsorientiert
«Der Gemeinderat unterstützt die beiden Projekte», betont derweil Gemeinderat Josef Schmidli, Direktor Bau und Umwelt. «Das Gesamtpaket ist schlüssig und nachvollziehbar und bietet grosse Chancen im Sinne einer siedlungs- statt einer verkehrsorientierten Gestaltung des Strassenraums.» Schmidli sieht Vorteile für alle Verkehrsteilnehmenden: mehr Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr, mehr Stabilität für den öffentlichen Verkehr und bessere Anschlüsse für den Autoverkehr. «Aber», ist sich der Gemeinderat bewusst, «die Neugestaltung benötigt Platz, der nicht im Übermass vorhanden ist.» Konkret: Land der Grundeigentümerinnen und -eigentümer entlang der Rothenburgstrasse.

Das Astra-Projekt liegt ab 5. September 2022 für 30 Tage, das Kanton-Projekt ab 7. September 2022 für 20 Tage öffentlich auf. Weiterführende Infos finden sich auf der Projektwebsite. Der Foliensatz vom Infoanlass kann unten (Dokumente) als PDF heruntergeladen werden.

Wer den Anlass in Emmen verpasst hat, kann dies am 25. August 2022 in Rothenburg nachholen: Der zweite Infoanlass findet ab 19.30 Uhr in der Chärnshalle an der Chärnsmatt 5 statt.

Infoanlass
Über 100 Interessierte haben den Infoanlass zu den Strassenprojekten des Astra und des Kantons Luzern in Emmen besucht. (Bild: pbu)
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