Haupinhalt

Das Wohnheim Lindenfeld hat ein neues Zuhause

7. Juli 2024
Schlicht und modern, hell und freundlich: Nachdem die Bewohner des Wohnheims Lindenfeld bereits im August 2023 ihre neue Bleibe bezogen haben, konnte das Projekt mit dem Abriss des alten Heims sowie der Umgebungsgestaltung nun weitestgehend abgeschlossen werden. Am 4. Juli 2024 wurde die offizielle Eröffnung gefeiert.

«Hier ist mein Lieblingsplatz», meint Peter. Er streckt die Beine aus, um es sich im Gartensessel noch gemütlicher zu machen. «Weil hier immer ein kühles Lüftchen geht, ist es auch bei hohen Sommertemperaturen sehr angenehm. Ich könnte locker den ganzen Tag hier sitzen», fügt der Mittfünfziger an und zieht an der Zigarette. Die Kollegen nicken zustimmend.

Peter, der eigentlich gar nicht Peter heisst, ist Bewohner im Wohnheim Lindenfeld. Seit knapp drei Jahren lebe er in der sozialen Institution am Lindenheimweg in Emmen, «weil ich die eine oder andere falsche Abzweigung genommen habe», wie er es mit schelmischem Lächeln formuliert. Bedauern schwingt in seinen Worten keines mit. Dankbarkeit hingegen schon. «Es ist gut hier», sagt er und lässt den Blick gedankenverloren über den einladend gestalteten Innenhof schweifen.

Erfolgreicher Projektabschluss
Dort ist alles bereit für die offizielle Eröffnung des Ersatzneubaus, den der Verein Wohnheim Lindenfeld für rund 20 Millionen Franken errichten liess. Im Sommer 2021 erfolgte mit dem Spatenstich der Baustart für das neue Gebäude, das im August 2023 fertiggestellt und bezogen wurde. Daraufhin startete der Abriss des knapp 50-jährigen Altbaus sowie die Neugestaltung der Umgebung. Letztere steckt in den finalen Zügen.

«Das Ergebnis kann sich sehen lassen», freut sich Heimleiter John Hodel, der die Feierlichkeiten vom 4. Juli 2024 eröffnet und dabei jede Menge lobende Worte für alle Projektbeteiligte findet. «Die Bewohner und Mitarbeitenden haben diesen grossen Schritt sehr gut gemeistert», resümiert er. «Und wir hatten grosses Glück: Bestes Wetter, super Architekt, kompetente Bauleitung, lösungsorientierte Baubegleitung, verständnisvolle Nachbarn und motivierte Firmen, vor allem diejenigen aus der Region.»

Damit ist auch zugleich der Rahmen der geladenen Gäste abgesteckt: Vertreterinnen und Vertreter des Kantons Luzern, darunter Regierungsrätin Ylfete Fanaj, und der Kommission für soziale Einrichtungen (Koseg), Mitglieder der Emmer Exekutive, Persönlichkeiten aus dem Justizbereich und dem Bauwesen, Architekten, Nachbarn, Vereins- und Vorstandsmitglieder sowie Bewohner und Mitarbeitende.

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Einladender Aussenbereich ...

 

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... und moderne Innenräume.

 

«Das neue Wohnheim ist ein Gemeinschaftswerk von so vielen Leuten, die hier in diesem Hof nie alle Platz hätten», betont John Hodel. Dass das Projekt so reibungslos verlief und eine Punktlandung absolvierte, sei nur möglich gewesen, weil alle am Bauvorhaben Beteiligte am selben Strick gezogen hätten. «Nur so erreicht man Ziele», ist der Heimleiter überzeugt.

Moderne Räume, gleiches Angebot
Zu überzeugen vermag auch das neue Heim. Sowohl die Aussen- als auch die Gemeinschaftsräume im Innern kommen modern und einladend daher. Dank grosszügiger Verglasung fällt viel Tageslicht ins Gebäude, was eine freundliche Atmosphäre erzeugt und vom Personal und den Bewohnern gleichermassen geschätzt werde. Die einstigen Gemeinschaftsduschen sind verschwunden. Neu sind die Zimmer allesamt mit eigener Nasszelle ausgestattet.

Insgesamt werden mit dem Neubau die heutigen Anforderungen an eine moderne soziale Einrichtung erfüllt. Das alte Gebäude war aus der Zeit gefallen, zumal sich die Nutzerbedürfnisse im Laufe der Jahre verändert haben und der Altbau Defizite in Sachen Erdbebensicherheit und Haustechnik aufwies. Die Anzahl Plätze und die Angebote bleiben im neuen Heim indes unverändert.

Der 1974 gegründete Verein Wohnheim Lindenfeld verfügt über zwei Leistungsverträge mit dem Kanton Luzern. Erstens bietet der Verein unter Aufsicht des Gesundheits- und Sozialdepartements 32 Wohnplätze für Männer mit sozialen Schwierigkeiten und/oder physischen oder psychischen Beeinträchtigungen an. Zweitens stellt der Verein 14 Plätze für Eingewiesene aus dem Justizvollzug zur Verfügung (Halbgefangenschaft, Arbeitsexternat). Zudem ist das Lindenfeld Vollzugsstelle der Zentralschweizer Kantone für das sogenannte Electronic Monitoring (elektronische Fussfesseln).

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Heimleiter John Hodel.

 

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Regierungsrätin Ylfete Fanaj.

 

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Die Eröffnungsfeier im Innenhof.

 

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Der Ersatzneubau.

 

«Ein erfreulicher Quantensprung»
«Es war eindrücklich zu sehen, wie die Bewohner die neuen Zimmer eingerichtet haben und das ganze Haus langsam mit Leben füllten», erzählt Heimleiter Hodel mit Rückblick auf den Umzug im Sommer 2023. Auch für die Mitarbeitenden sei der Einzug in den Neubau mit der neuen Haustechnik und den erweiterten Platzverhältnissen ein erfreulicher Quantensprung gewesen, ergänzt er.

Bewohner Peter hat sich derweil einen Kaffee geholt und es sich an seinem Lieblingsplatz wieder gemütlich gemacht. «Ich mag das neue Gebäude. Es ist schön geworden», bestätigt er, ehe sich die Diskussion in der Runde um die Fussball-EM und einige (fragwürdige) Abseitsentscheide dreht. Der obligate Tipp bleibt dabei nicht aus: «Die Schweiz wäre natürlich mega, aber ich denke, dass Spanien Europameister wird», meint Peter – und bleibt damit vorerst im Rennen.

Weitere Infos zum Wohnheim Lindenfeld gibt’s auf der Website.

Wohnheim Lindenfeld
Wo früher der Altbau stand, spriesst heute das Grün: Das neue Wohnheim Lindenfeld am Lindenheimweg kommt schlicht und modern daher. (Bilder: pbu)