Haupinhalt

Schule Emmen: Heute sind wir alle gleich

14. Juli 2024
Im Februar 2024 startete in Emmen Dorf das Pilotprojekt «IF onderwägs». Jeden Mittwochmorgen haben Lernende die Möglichkeit, in einer durchmischten Gruppe draussen unterwegs zu sein. Im Mittelpunkt steht dabei das Arbeiten an persönlichen Zielen. Im Umgang mit den Tieren und der Natur gewinnen die Kinder Selbstvertrauen und Mut, sich auf Neues einzulassen.

Die bunt gemischte Gruppe von zwölf Kindern trifft sich jeweils am Mittwoch über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten. An diesem Tag arbeiten die Kinder aus allen Stufen Hand in Hand auf dem Bauernhof mit den Tieren und im Garten. Ausserhalb des Schulzimmers sammeln sie neue Erfahrungen und wagen sich an nicht alltägliche Herausforderungen.

Während dem Morgen werden die Kinder von den beiden IF-Lehrerinnen Corina Fahrni und Sabrina Dommann begleitet. Dabei werden sie in herausfordernden Situationen unterstützt und in ihren Stärken weiter gefördert.

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist es, den Schülerinnen und Schülern einen wesentlichen Teil an Verantwortung zu übertagen. Dies kann in Bezug auf die Planung des Morgens oder in ihren eigenen Aufgaben mit den Tieren und im Garten sein. Der Umgang miteinander, sowie das Mitdenken in der Gruppe sind weitere essenzielle Bestandteile des Morgens.

Beim Umgang mit den Tieren lernen die Kinder Achtsamkeit. So spiegelt eine «störrische Ziege» oftmals das eigene Verhalten. Es braucht Zeit, Geduld und auch Mut sich solchen Herausforderungen zu stellen. Jedoch sind es eben genau solche Erfolgserlebnisse, die auch nachwirken.

Nach den ersten Eindrücken und positiven Rückmeldungen seitens der Kinder, Eltern und Lehrpersonen, kann das Projekt im Schuljahr 2024/2025 weitergeführt werden. Die Vorfreude ist gross.

Der Umgang mit den Tieren gehört zum Alltag im "IF onderwägs".

Ein Tag im IF onderwägs
Der Morgen startet wie gewohnt auf dem Schulhausplatz. Nach einer ersten Gefühlsrunde wird das Programm gemeinsam besprochen. An gewissen Tagen wird rege debattiert, da schliesslich Bedürfnisse aller miteinbezogen werden müssen. Die Ideen der beiden Lehrerinnen werden also mit vielen Ideen und Vorschlägen der Kinder ergänzt oder kurzspitz umgeplant. Manchmal geht es auf in den Wald oder an die Reuss und manchmal findet der ganze Morgen auf dem Bauernhof statt.

Auf dem Weg in den Wald steht viel Zeit für persönliche Gespräche und Kooperationsspiele zur Verfügung. Auf dem Hof kümmert man sich um die Tiere im Stall, versorgt sie, ist mit ihnen unterwegs oder packt im Garten mit an. Jedes Kind hat eine kleine Aufgabe, welche es möglichst selbstständig im Verlaufe des Morgens erledigt.

Die längere Pause wird jeweils gemeinsam am Feuer verbracht. Das Feuer ist ein wichtiges Ritual an diesem Morgen. Es symbolisiert Gemütlichkeit, Wärme und Pause. Während das gemeinsam zubereitete Znüni genossen wird, bleibt viel Zeit miteinander zu sprechen und sich auszutauschen. Am Ende des Morgens gibt es nochmals eine Gefühlsrunde als Abschluss, bevor die Kinder dann in den Mittag gehen.  

Vier Kinder mit zwei Ziegen am Spazieren.
Unterwegs sein gehört zum Tagesprogramm, mit tierischer Begleitung. (Bilder: zvg)