Haupinhalt

Psychomotoriktherapie Schuldienste Emmen: Gemeinsam tragen macht es leichter

19. Juli 2024
Mit diesem Motto und vielen Seifenblasenfläschchen wurde auf den Tag der Psychomotorik am 19. September 2023 im Team der Schuldienste aufmerksam gemacht. Dies war auch der Auftakt der Schuldienste Emmen zur Förderung des interdisziplinären Austauschs der einzelnen Fachbereiche. In diesem Jahr stellte die Psychomotoriktherapie verschiedene Themenschwerpunkte ihrer Arbeit dem Schuldienstteam vor.

Die Schuldienste betreuen gemeinsam Kinder und Jugendliche, darunter solche mit Ungeschicklichkeit, Verhaltensauffälligkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen oder anderen psychischen oder motorischen Herausforderungen. Oft erleben diese Kinder wiederholt Misserfolge, was sich negativ auf ihr Selbstwertgefühl auswirken kann.

In der Psychomotoriktherapie haben diese Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, spielerisch Erfahrungen zu sammeln, Strategien zu entwickeln und einen gesunden Umgang mit Misserfolgen zu erlernen. Dabei können sie auch Entwicklungsschritte nachholen und ihre motorischen sowie sozial-emotionalen Fähigkeiten ausbauen.

Therapieschwerpunkte
Die Therapieschwerpunkte beziehen sich dabei unter anderem auf das Gleichgewicht, die Sinnesförderung, die Körper- und Raumwahrnehmung, die Emotionsregulation und die Förderung der Sozialkompetenz. Ein stabiles Gleichgewicht verleiht Selbstvertrauen und wird benötigt, um neue Lernschritte zu wagen. Das Schaukeln fördert nicht nur das Gleichgewicht, sondern regt auch unsere Sinne an. Die sinnliche Wahrnehmung bildet die Grundlage für jede Erfahrung und somit für jegliches Lernen.

Die Sinne (Schmecken, Tasten, Riechen, Sehen, Hören, Bewegen) benötigen regelmässige Übung, da sie sonst abstumpfen. Aktive Sinneswahrnehmungen ermöglichen es einem Kind, sich zu konzentrieren und zu orientieren. Eine gute räumliche Orientierung ist unerlässlich für das Erlernen von Lesen, Rechnen und Schreiben. Das innere Körperbild ist entscheidend für die Entwicklung dieser Orientierung. Zuerst lernt ein Kind, sich innerhalb seines eigenen Körpers zu orientieren (oben/unten, vorne/hinten), dann im Raum und schliesslich auf dem Papier.

Im Spiel kann ein Kind seine Gefühle ausdrücken lernen. Bewegung dient dabei als Mittel zum symbolischen Ausdruck. Beim Spielen findet ein Kind Ruhe und Geborgenheit. Wenn ein Kind seine Stärken und Vorlieben im Spiel ausleben kann, stärkt dies sein Selbstvertrauen. Selbstvertrauen wiederum ermöglicht es einem Kind, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Bewegung fördert auch soziale Kontakte. Kinder brauchen andere Kinder, um zu spielen, sich zu messen, Neues zu entdecken und gemeinsam zu lachen. Kinder motivieren sich gegenseitig und entdecken gemeinsam Neues.

In diesem Sinne unterstützt die Psychomotoriktherapie die Schuldienste aus motorischer, sensorischer und sozio-emotionaler Perspektive und arbeitet in den verschiedenen Fachbereichen mit ihnen zusammen. Gemeinsam können Lösungen erarbeitet und getragen werden. Die Psychomotoriktherapie wirkt auf verschiedenen Ebenen.      

Seifenblasen.
In der Psychomotoriktherapie können Kinder und Jugendliche ihre motorischen und sozio-emotionalen Fähigkeiten ausbauen. (Bilder: zvg)