Vom Emmer Geheimtipp zum Veranstaltungsort für Gastgeberinnen und Gastgeber aus der ganzen Region: Das Barackendörfli beim Riffigweiher in Emmen hat während der letzten Jahre deutlich an Beliebtheit dazu gewonnen. Die ehemaligen Militärbaracken sind seit 2006 im Besitz der Gemeinde Emmen und können von Privatpersonen, Vereinen oder Firmen für Veranstaltungen gemietet werden. Angrenzend an das Naherholungsgebiet mit intakter Natur und gleichzeitig gut erschlossen, fühlen sich einheimische und weit her gereiste Gäste wohl. Massgeblich beteiligt daran, dass alles reibungslos klappt, war während der letzten zwei Jahrzehnte das Ehepaar Erika und Werner Hermann. Ende dieses Jahres gehen die beiden im Alter von 72 Jahren in Pension.

Seit jeher ein besonderer Lieblingsort
Schon in seiner Kindheit war das Gebiet rund um den Riffigweiher für Werner Hermann ein ganz besonderer Ort. «Wir hatten hier noch Fische mit den blossen Händen herausgezogen und gegen Schleckzeug eingetauscht», erinnert sich der gebürtige Emmer. Bis heute besuchen Hermanns das Gebiet rund um den Riffigweiher nicht nur wegen ihres Engagements für die Gemeinde Emmen, sondern auch zur Erholung in ihrer Freizeit. «Früher waren wir oft mit unseren beiden Söhnen hier. Heute besuchen wir den Spielplatz mit den Enkelkindern oder geniessen die Natur bei Spaziergängen zu zweit.»

Innerhalb der vielfältigen Aufgaben als Anlagewarte wechselt sich das Ehepaar für die Wochenendeinsätze zur Schlüsselübergabe mit einem zweiten Anlagewart ab. Für schwerere Arbeiten findet eine unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Quartierverein Bösfeld-Kapf statt.

Hingabe für einen Ort der Gemeinschaft
Schon vor der Pensionierung aus dem Berufsleben und als die Kinder noch zu Hause lebten, sei der Nebenjob bei der Gemeinde Emmen für beide ein schöner Ausgleich gewesen. Von Anfang an waren Erika und Werner Hermann ein eingespieltes Team. Mit viel Herzblut haben sie die rustikalen Baracken und ihre Umgebung jahrein, jahraus gepflegt und instand gehalten. Besonders viel Freude habe den beiden der Kontakt mit den Mieterinnen und Mietern gemacht.

Sein Ziel sei erreicht, wenn die Kundschaft bei der Schlüsselrückgabe sage: «Es war schön hier!», betont Werner Hermann und erzählt, dass es Wintertage gab, an denen er morgens um 5 Uhr aufgestanden ist und die Heizung startete, damit die Gäste es später angenehm warm hatten. Dass die Gemeinde Emmen für die Heizkosten während der ganzen Nacht aufkommen muss, kam für ihn nicht in Frage.

Auf rund 3500 Belegungen kann das Ehepaar mit Stolz zurückschauen. Über die Jahre wurden sie im Barackendörfli zu Zeugen zahlreicher besonderer Momente. Der Diebstahl einer Hochzeitstorte aus dem Küchenhaus, ein emotionaler Grossvater, der spontan die Geburt seines ersten Enkelkindes feiern wollte, oder äusserst aufwendige Dekorationen sind nur einige von vielen Erinnerungen. «Es war auch immer schön zu sehen, wie das Barackendörfli zum Treffpunk für Menschen verschiedener Länder und Kulturen wurde», schwärmt Erika Hermann.

Längere Reisen geplant
Für die Zeit nach dem Barackendörfli haben Hermanns bereits Pläne geschmiedet. In ihrem grossen Schrebergarten werden sie so viel Zeit wie möglich verbringen. Zudem wollen sie mit ihrem Wohnmobil längere Reisen antreten und dabei neben dem Hamburger Hafenfest spontane Ziele an der Nordsee oder in Österreich ansteuern.

Für ihre Nachfolger hat das Ehepaar Hermann wertvolle Tipps parat: Offenheit, Ehrlichkeit und Toleranz seien das A und O. «Man muss gut mit Menschen umgehen können und Flexibilität zeigen, ohne die Interessen der Gemeinde zu vernachlässigen», sind die beiden überzeugt.

Erika und Werner Hermann haben mit ihrer Arbeit im Barackendörfli Emmen einen unschätzbaren Beitrag zur Gemeinschaft geleistet. Ihr Engagement und ihre Herzlichkeit werden den Mitarbeitenden der Gemeinde Emmen und vielen Gästen in guter Erinnerung bleiben.