Haupinhalt

NVE Emmenbrücke: Für Natur und Artenvielfalt im Einsatz

16. November 2024
Seit einem halben Jahrhundert setzt sich der Natur- und Vogel­schutzverein Emmenbrücke (NVE) für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt ein. Von den ersten Schritten bis heute bleibt das Ziel stets das gleiche: Lebensräume schützen und die Natur in der Region fördern. Im Gespräch berichten Präsidentin Carmen Christen und Ehrenpräsident Bruno Stoop von den Anfängen des Vereins, den heutigen Herausforderungen und den Plänen für die Zukunft.

Der NVE wurde vor 50 Jahren am 22. Oktober 1974 im Restaurant Meierhöfli in Emmen gegründet. Ursprünglich war der Verein Teil der ornithologischen Gesellschaft Emmen, doch aufgrund unterschiedlicher Ansichten zur Haltung von Wildvögeln kam es zur Abspaltung und Gründung des heutigen Vereins. «Früher gab es in Emmen viele Käfigvögel, doch wir wollten uns mehr auf die frei lebenden Vögel und deren Schutz konzentrieren», erinnert sich Bruno Stoop, eines der Gründungsmitglieder und heutiger Ehrenpräsident des NVE.

Seit seiner Gründung hat der NVE zahlreiche Projekte zur Förderung der Artenvielfalt in der Region realisiert. Besonders in den Anfangsjahren standen die Pflanzung von Hecken und das Aufhängen von Brutkästen im Vordergrund. «Unsere Aufgabe war es, Lebensräume zu schaffen und zu schützen», erklärt Stoop. «Wir haben viel dafür getan, dass Vögel in der Region passende Brutplätze finden.»

 

«Es geht nicht nur darum, dass die Natur schön aussieht, sondern auch darum, dass sie vielfältig bleibt.»

 

Heute betreut der NVE etwa 180 Nistkästen in Emmen und Umgebung – ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Vogelpopulation. «In unseren Wäldern findet man dank unserer Nisthilfen viele Höhlenbrüter wie Meisen, die in anderen Wäldern oft fehlen», fügt Carmen Christen, die heutige Präsidentin des Vereins, hinzu.

Generationen für den Naturschutzgewinnen
Der NVE legt grossen Wert auf die Pflege von Naturschutzgebieten wie dem Adligenweiher. Hier sorgt der Verein dafür, dass die ökologische Balance gewahrt bleibt und sich die Artenvielfalt ungestört entfalten kann. «Es geht nicht nur darum, dass die Natur schön aussieht, sondern auch darum, dass sie vielfältig bleibt», betont Christen. Dabei arbeitet der NVE eng mit anderen Naturschutzorganisationen zusammen und tauscht regelmässig Erfahrungen und Wissen aus.

Doch es gibt auch Herausforderungen. «Unsere Mitgliederzahlen stagnieren, und es ist schwer, neue und vor allem junge Menschen für den Naturschutz zu begeistern», sagt Stoop. Der Verein zählt derzeit etwa 80 Mitglieder, viele von ihnen sind seit Jahrzehnten dabei. «Wir möchten besonders Familien und junge Leute ansprechen, um den Verein zu verjüngen und langfristig zu sichern», erklärt Christen.

Von Reichweite und Garten-Coachings
Mit Blick auf die kommenden Jahre plant der NVE, seine Reichweite zu vergrössern und den Bekanntheitsgrad in der Region zu steigern. Besonders das Thema Biodiversität soll stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken. «Wir wollen zeigen, wie wichtig es ist, auch im eigenen Garten etwas für die Natur zu tun. Schon kleine Veränderungen können Grosses bewirken», erklärt Christen.

Ein Projekt, das in diesem Zusammenhang geplant ist, ist die Unterstützung von Privatpersonen durch sogenanntes «Garten-Coaching» in Zusammenarbeit mit der Albert-Köchlin-Stiftung. Hier helfen neben Christen noch zwei weitere Mitglieder des Vereins, Gärten biodiverser und naturnäher zu gestalten, um die heimische Flora und Fauna zu fördern.

Für Carmen Christen und Bruno Stoop ist das Engagement im NVE eine Herzensangelegenheit. «Ich war schon immer naturverbunden», sagt Christen, die in Emmen aufgewachsen ist. «Es gibt nichts Schöneres, als einen seltenen Vogel zu sehen und zu wissen, dass wir etwas zu seinem Schutz beitragen.»

Stoop teilt diese Leidenschaft. Er war von Anfang an im Vorstand des Vereins und hat sich besonders für die Förderung von Exkursionen und Bildungsangeboten eingesetzt. «Wir wollten die Freude an der Natur weitergeben und den Leuten, vor allem den jungen, zeigen, wie wertvoll sie ist», erklärt Stoop.

Ein Engagement für die Zukunft
Der NVE Emmenbrücke leistet seit einem halben Jahrhundert mit vielfältigen Projekten und einem klaren Fokus auf die Förderung der Biodiversität wertvolle Arbeit für den Natur- und Vogelschutz in der Region. «Es liegt an uns allen, einen Beitrag zu leisten», sagt Christen. «Die Natur braucht unseren Schutz – und je mehr Menschen mitmachen, desto mehr können wir erreichen.» Der NVE freue sich deshalb immer über neue Mitglieder und hofft, auch in den kommenden Jahren viele junge Familien für seine wichtige Arbeit begeistern zu können.

Wer sich im Natur- und Vogelschutzverein Emmenbrücke (NVE) aktiv oder passiv einbringen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, mitzumachen. Die Mitgliedschaft kann online auf der Website des NVE beantragt werden: nve-emmenbruecke.ch.

 

NVE
Bruno Stoop und Carmen Christen am Adligenweiher, wo sie sich gemeinsam mit dem NVE für ökologische Balance und Artenvielfalt einsetzen. (Bilder: msc)