Haupinhalt

Schützenmatt: Emmens Plan für ein urbanes Zentrum mit Vorbildcharakter steht

8. Dezember 2024
Das Quartier Schützenmatt steht vor einer grundlegenden Erneuerung. Ein Bebauungsplan mit hoher städtebaulicher Qualität und klaren Zielsetzungen ist erarbeitet, die öffentliche Mitwirkung abgeschlossen. Die Vision: ein nachhaltiges Zentrumsquartier mit hoher Dichte, attraktiven Freiräumen und einem zukunftsweisenden Mobilitätskonzept.

Die Schützenmatt in Emmenbrücke wird zu einem lebendigen Zentrumsquartier entwickelt, das den vielseitigen Ansprüchen einer zentralen Lage gerecht wird (vgl. Projektwebseite). Der Bebauungsplan, dessen öffentliche Mitwirkung vom 15. April bis 14. Mai 2024 stattfand, legt die Grundlage für diese Neugestaltung. Mit dem Situationsplan und den Sonderbauvorschriften wird ein Rahmen geschaffen, der die Vorgaben der speziellen Kernzone erfüllt. Diese Zone fördert eine Durchmischung von Wohn-, Arbeits- und Freizeitnutzungen, um ein urbanes Zentrum zu schaffen.

Emmer Vorzeigeprojekt
Das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons Luzern hat die Pläne in seiner Vorprüfung positiv gewürdigt und die hohe Qualität des Projekts hervorgehoben. Die Planung überzeuge durch nachhaltige Ansätze in den Bereichen Siedlung, Verkehr, Freiraum und Klima – und könnte eine Vorbildfunktion für vergleichbare Projekte einnehmen.

Das Areal des Bebauungsplans umfasst rund 17'900 Quadratmeter und wird durch die Schützenmattstrasse, die Hochdorferstrasse und die SBB-Geleise begrenzt. Die Besitzverhältnisse im Planungsperimeter sind heterogen: Der grösste Teil der Grundstücke gehört der Brun Real Estate AG und der Pensionskasse Brun, während weitere Flächen im Besitz des Kantons Luzern, der Gemeinde Emmen und privater Dritter sind. Reto Brun, Vertreter der Brun AG, unterstreicht die Bedeutung der hohen Ansprüche an das Projekt: «Ob Nachhaltigkeit, Zusammenleben der Bewohnenden, Mobilität oder Klima: Die künftige Schützenmatt soll Vorzeigecharakter haben und die Anforderungen der Zukunft erfüllen.»

Auf dem Areal sind acht neue Gebäude vorgesehen, das höchste mit einer Gesamthöhe von 30 Metern. Dabei wird auf architektonische Vielfalt und eine hochwertige Gestaltung geachtet. Unterschiedliche Materialien und Fassadengestaltungen sollen ein abwechslungsreiches Stadtbild schaffen. Besondere Elemente wie Fassadenbegrünungen und in die Fassaden integrierte Anlagen zur Energiegewinnung tragen zur Nachhaltigkeit bei.

Vielfältiges Wohnen und Begegnungsräume
Das Quartier Schützenmatt wird Heimat für etwa 250 Wohnungen in verschiedenen Grössen. Diese Vielfalt unterstützt eine soziale Durchmischung und sorgt dafür, dass Menschen in allen Lebensphasen hier ein Zuhause finden. Zusätzlich entstehen rund 4000 Quadratmeter für Gewerbe-, Gastronomie- und Dienstleistungsnutzungen.

Gemeinschafts- und Multifunktionsräume bieten Raum für Begegnungen, Veranstaltungen und Austausch. Ausgewählte Dachflächen werden als Terrassen für Bewohnende und Beschäftigte ausgestaltet und mit einem Anteil von mindestens 60 Prozent intensiv begrünt. Gemeinderat Andreas Roos betont: «Die Gemeinde Emmen hat mit der Arealentwicklung Schützenmatt die Chance, im Ortszentrum von Emmenbrücke einen nachhaltigen Lebensraum von hoher Qualität zu schaffen.»

Grüne Freiräume und innovative Mobilität
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die Gestaltung qualitativ hochwertiger Grün- und Freiräume unter Berücksichtigung ökologischer und stadtklimatischer Aspekte. Das Schwammstadtprinzip – mit sickerfähigen Belägen und Bäumen, die auf natürlichem Boden wachsen – sorgt für bessere Wasserrückhaltung und ein angenehmeres Mikroklima. Entlang der Hochdorferstrasse wird eine Baumreihe mit grossen Kronen gepflanzt, während die Schützenmattstrasse von lockeren Baumgruppen geprägt wird.

Das Mobilitätskonzept setzt klare Prioritäten auf den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr. Es entsteht eine gedeckte, öffentlich zugängliche Velostation mit mindestens 300 Abstellplätzen, welche sowohl ab der Hochdorfer- als auch ab der Schützenmattstrasse ebenerdig erreichbar ist und direkten Anschluss an die Bahnhofunterführung bietet. Verteilt über das ganze Quartier sind mindestens 147 weitere Kurzzeit- und 829 Langzeitplätze für Velos vorgesehen. Zudem wird eine direkte Velo- und Fusswegverbindung von der Hochdorferstrasse zur Schützenmattstrasse realisiert. Für motorisierten Individualverkehr wird es zwischen 79 und 120 Parkplätze in der Tiefgarage geben.

Nächste Schritte: Der Weg zur Realisierung
Der Bericht und Antrag des Gemeinderates zum Bebauungsplan Schützenmatt wird am 17. Dezember 2024 in erster Lesung im Emmer Einwohnerrat behandelt. Darauf folgen die öffentliche Auflage und Einspracheverhandlungen, bevor das Emmer Parlament in einer zweiten Lesung einen Beschluss fassen kann.

Ist der Bebauungsplan nach Ablauf der Referendumsfrist und Genehmigung durch den Luzerner Regierungsrat schliesslich rechtskräftig, liegt die Umsetzung der Bauprojekte bei den Grundeigentümern. Mit dem Start der schrittweisen Realisierung wird nach heutigem Wissensstand ab 2027 gerechnet.

Visualisierung eines Quartiers.
Die Arealentwicklung in der Schützenmatt stellt architektonische Vielfalt und eine hochwertige Gestaltung in den Fokus. (Bild: Gemeinde Emmen)