Haupinhalt

Mehr Schutz für Frauen im Sexgewerbe? Gemeinde soll Massnahmen prüfen

8. Februar 2025
FeE (Frauen engagiert in Emmen) fordert den Gemeinderat auf, sich verstärkt mit der Situation von Frauen im Sexgewerbe auseinanderzusetzen. Insbesondere geht es um die zunehmende Verlagerung der Sexarbeit in Privatwohnungen und die damit verbundenen Risiken wie Menschenhandel und Ausbeutung.

In der Interpellation wird darauf hingewiesen, dass immer mehr Frauen im Sexgewerbe nicht mehr in regulierten Betrieben, sondern in privaten Wohnungen arbeiten. Dies könne Vorteile haben, berge laut Polizei aber auch erhebliche Risiken. Durch häufige Wohnungswechsel und Anonymität sei es für Behörden schwieriger, Missstände zu erkennen und zu ahnden.

FeE fordert den Gemeinderat auf, darzulegen, welche Massnahmen zur Regulierung der Sexarbeit in Emmer Privatwohnungen bereits bestehen und wo zusätzlicher Handlungsbedarf besteht.

Kontrolle und Sensibilisierung
Konkret wird gefragt, ob Vermieter verpflichtet werden können, illegale Aktivitäten in ihren Liegenschaften zu unterbinden. Zudem soll geprüft werden, ob Hauseigentümerinnen in die Verantwortung genommen werden können, um überhöhte Mietpreise für Wohnungen zur Sexarbeit zu verhindern.

Ein weiteres Anliegen der Interpellantinnen ist die Zusammenarbeit der Gemeinde Emmen mit Organisationen wie dem Verein Lisa, der sich für die Rechte von Sexarbeitenden einsetzt. Auch mögliche Unterstützungsangebote für Betroffene sowie Sensibilisierungsmassnahmen gegen Menschenhandel stehen zur Diskussion.

Gemeinde in der Verantwortung?
Die Interpellation verweist darauf, dass das Thema nicht nur die Frauen im Sexgewerbe betrifft, sondern auch das Sicherheitsgefühl und das Image bestimmter Quartiere in Emmen beeinflusst. Die Gemeinde soll aufzeigen, in welchem Rahmen sie aktiv werden kann.

Der Gemeinderat wird das Anliegen prüfen und innert Jahresfrist Stellung beziehen.

Gerliswilstrasse
Die Interpellation fordert mehr Schutz für Frauen im Sexgewerbe – auch im Hinblick auf die Sicherheit und das Image der Gerliswilstrasse. (Bild: pbu)